Start Aktuelles London 2012- anders als gedacht und gehofft!
16.
Aug
2012

London 2012- anders als gedacht und gehofft!

Geschrieben von: Jennifer Oeser   

Meine diesjährige Erkenntnis Leider kann ich in diesem Jahr keine Erfolgsgeschichte von meinem Saisonhöhepunkt mit nach Hause bringen. Stattdessen musste ich erkennen, dass   Erfolg und Misserfolg im Sport so eng beeinander liegen und eine noch so gute Vorbereitung und Form von heute auf morgen nichtig sein können, wenn der Körper nicht mitspielt. Und mein Körper hat mir in diesem Jahr- ausgerechnet dem Olympischen Jahr- leider einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Lange war unklar, ob und zu welchen Bedingungen ich überhaupt in London an den Start gehen kann. Dennoch habe ich allen Vorzeichen getrotzt, um mein Glück irgendwie zu versuchen.

Und schien es am ersten Tag noch möglich, den Siebenkampf ordentlich zu absolvieren, musste ich mir bereits nach dem Weitsprung eingestehen, dass ein akzeptables Ergebnis unter diesen Schmerzen kaum möglich sei. Im abschließenden 800m-Lauf konnte ich den langen, druckvollen Schritt dann nicht mehr halten und musste meinen WettKAMPF schweren Herzens aufgeben.

Dennoch bin ich, nach ein paar Tagen Abstand froh, an den Start gegangen zu sein und alles versucht zu haben, denn nun weiß ich, dass eine Medaille in diesem Jahr für mich schlichtweg unerreichbar war. Im Falle einer präventiven Absage meines Startes, würde ich mich wahrscheinlich mein Leben lang mit der Frage quälen: "Was wäre letztlich doch noch möglich gewesen?". Schließlich sind Silber und Bronze mit Punktzhalen weggegangen, die auch ich in der Vergangenheit schon erreicht habe.

Ich kann abschließend für mich sagen, dass ich mein Bestes gegeben habe. Mehr war für mich in diesem Jahr leider nicht möglich- so weh die Erkenntnis auch tut!

Nun muss ich mich schnellstmöglich ärztlich behandeln lassen und werde dazu am 20.08.2012 in die Rennbahnklinik nach Muttenz fahren. Dort war ich bereits im Vorfeld der Spiele in Behandlung und ohne die wäre ich nicht wo weit gekommen. Herr Dr. Segesser und Herr Dr. Martin werden dann entgültig entscheiden, wie ich weiter behandelt werden muss, um auch die nächsten Jahre wieder voll ins Wettkampfgeschehen einsteigen zu können.

An dieser Stelle möchte ich mich aber unbedingt noch ganz herzlich bei allen bedanken, die den Mut hatten, mir nach dem Wetkampf eine Nachricht- sei es über Facebook, meine Homepage oder aber per SMS- zukommen zu lassen. Vielen Dank dafür! Es tat sehr gut, zu wissen, dass es auch in Zeiten des ausbleibenden Erfolges Menschen gibt, die zu einem stehen. Leider hatten nicht viele diesen Mut...

Zudem möchte ich mich bei allen Ärzten und Physiothearpeuten bedanken, die mich im Vorfeld der Spiele unterstützt und behandelt haben...

Außerdem gilt ein großer Dank der Firma Respofit, deren Tiefenstrahler die Schmerzen zumindest in einem Teil der Vorbereitungsphase erträglich gemacht hat.

Darüber hinaus danke ich meinen Sponsoren und Förderern, die mich im Vorfeld der Olympischen Spiele unterstützt haben. Vielen Dank insbesondere an Herrn Dr. Herrenknecht, der meine Eltern mit nach London genommen hat. Familiärer Rückhalt (insbesondere in schlechten Zeiten) ist von unbezahlbarem Wert! Sie wissen gar nicht, wie wichtig das für mich war.

Vielen Dank an die Bundespolizei, zu deren überaus erfolgreichen Olympiabilanz ich dieses Jahr leider nicht beitragen konnte. Ich bin sehr froh, Teil dieser Organisation zu sein, um auch solche Krisenzeiten überstehen und hoffentlich an alte Erfolge anknüpfen zu können.

Und natürlich danke ich allen, die daheim die Daumen gedrückt haben. Lasst sie bitte nicht los, bis meine Sehne und Wade wieder heil sind!

Liebe Grüße,

eure Jenny

PS: Vielen Dank auch noch an alle, die uns so einen tollen Empfang in Hamburg bereitet haben- für mich ein unvergessliches Erlebnis!!!

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 21. August 2012 um 10:15 Uhr
 
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